Familie der Lippenblütler Ursprung Indien
Basilienkraut, Hirnkraut, deutscher Pfeffer, Königskraut, Tulsi, heiliger Basilikum (Ocimum sanctum)
Der aromatische Duft erinnert uns an sommerliche Gerichte, Urlaub , Meer und „dolce far niente“
Basilikumvielfalt (ca. 40 Sorten)
Genoveser Basilikum
ist die am häufigsten verwendete Art mit grossblättrigen Blättern.
Rotes Basilikum
Rotes Basilikum ist eine würzig riechende Rarität mit dunklen purpurroten Blättern. Es wird ca. 40-50 cm hoch.
Zitronenbasilikum
Zitronenbasilikum hat einen intensiven Zitronengeschmack und -geruch. Aufgrund seiner starken Würzkraft sollte man es sehr sparsam verwenden.
Salatbasilikum
Salatbasilikum ist eine italienische Spezialität und besitzt einige Vorzüge gegenüber anderen Vertretern der Basilikum-Familie. Die Blätter sind dickfleischig, duften angenehm und haben einen intensiven Geschmack. Kühle Witterung und Regen übersteht diese Pflanze vergleichsweise gut, ebenso wie heiße Witterung mit praller Sonne. Der kompakt wachsende Salatbasilikum bringt einen hohen Ertrag und kann mehrmals geerntet werden.
Thaibasilikum "Horapa"
Ocimum basilicum "Thai" hat ein leichtes Anisaroma und schmeckt besonders süß. Es hat grüne Blätter und violette Blüten. Ganze Triebenden, eventuell mit Blüten, werden nach dem Kochen den Speisen zugegeben und kurz ziehen gelassen. Thaibasilikum eignet sich hervorragend für Suppen und Thai-Curries mit Kokosmilch.
Griechisches Basilikum
Ocimum basilicum var. minimum hat kleine Blätter und einen gedrungenen Wuchs. Es verzweigt sich stark und wird zu einer hübschen, kugelförmigen Topf- oder Kübelpflanze mit intensivem Duft. Zweige des kleinblättrigen Basilikums werden in Griechenland als Glücksbringer verschenkt. Da es nicht ergiebig ist, eignet es sich weniger für die Blatternte.
Heiliges Basilikum "Tulsi" oder "Tulasi"
Tulsi ist eine andere Basilikumart nämlich Ocimum sanctum = O. tenuiflorum. Tulsi hat neben den oben erwähnten medizinischen und religiösen Verwendungszwecken in Indien auch seinen Platz in der Thaiküche. Es ist von besonders intensivem und scharfem Geschmack mit starkem Nelkenaroma. Tulsi kann in asiatischen Wokgerichten mitgebraten werden. Man verwendet die Zweige im Ganzen zur Aromatisierung und isst sie nicht mit. Tulsi ist besonders kurzlebig und kleinwüchsig gedeiht aber wie die anderen Basilikumarten auch bei uns.
Saison bzw. Aussaat
Kann ab Mitte April ausgesät werden, die Aussaat wird nur mit wenig nährstoffreicher Erde bedeckt und an einem hellen, warmen Ort gestellt. Eignet sich gut als Mischkultur mit Tomaten. Die Pflanze nicht vor den Eisheiligen ins Freie stellen, da sie sehr frostempfindlich ist. Nasskalte Witterung, eine kühle Brise bekommen ihr schlecht. Zu starke Sonnenbestrahlung verbrennt ihre Blätter.
Um immer wieder neue Blätter ernten zu können, muss verhindert werden, dass der Basilikumstrauch zur Blüte kommt. Dazu verwendet man einfach laufend die zum Blühen kommenden Triebe und fördert so gleichzeitig ein buschiges, blattreiches Wachstum der Pflanze..
Zubereitung
In der Regel werden die Blätter entweder gezupft oder mit einem Mörser zerstossen. Da Basilikum sehr anfällig auf Hitze reagiert und ebenfalls bei der Trocknung sehr schnell an Aroma verliert, wird er beim Kochen immer erst am Schluss dem Gericht zugegeben.
Zur Konservierung der frischen Blätter werden diese auf beiden Seiten mit Olivenöl bestrichen und eingefroren. Diese Methode wird auch zur Trocknung der Blätter angewandt.
Die mediterrane Küche ohne Basilikum ist nicht denkbar! Daher passt Basilikum hervorragend zu Pizza und Pasta. Das Küchenkraut Basilikum verfeinert frische Gemüse wie z.B. Zucchini, Auberginen, Peperoni (als Ratatouille), Zwiebeln, Knoblauch Tomatensuppen und -saucen, Fleisch- und Fischgerichte, Kräutersaucen und Salate. Auch im Bauch einer gegrillten Forelle, als Füllung in Fleischröllchen oder zu Hühnersuppe sorgt es für Abwechslung
Insalata Caprese Tomaten mit Mozzarella, Basilikum und einem guten Olivenöl – ist für viele der Sommersalat schlechthin
Pesto-Sauce hierfür vermischt man Basilikum mit Knoblauch, Pinienkernen, Parmesan und Olivenöl - gut mit Olivenöl bedeckt im Kühlschrank sechs Monate haltbar
Nährwert je 100g
Energie 40 kcal 86,4 KJ
Kohlenhydrate 5,1g
Fett 0,8g
Protein (Eiweiss) 3,1g
Nahrungsfasern 3,1g
Wasser 86,4g
Mineralstoffe
Natrium 9mg / Kalium 300mg / Chlorid 35 mg/Kalzium 250 mg / Magnesium 11mg / Phosphor 37mg / Eisen 5,5 mg /Zink 0,7mg
Vitamine
Betacarotin 3950µg/Vitamin E 1mg/ Niancin 1,1mg /Folsäure 50 µg /Vitamin C 26 mg
Tipp
Hinweise
Basilikum mit seinem pfeffrig-würzigen Aroma sowie den enthaltenen ätherischen Ölen und Gerbstoffen ist ein Appetitanreger, der gleichzeitig über beruhigende Wirkung verfügt. Auf der Fensterbank gehalten, hält das Basilikum lästige Fliegen fern.
Geschichte
«Basilikum öffnet das Herz und spendet Energie für Liebe und Hingabe»
(Ayurvedische Weisheit)
Vor hohen Festtagen werden die in Indien mehrjährigen Tulsisträucher mit bunten Bändern geschmückt und vor die Tempel und Hausaltäre gestellt.
Die Tulsipflanze wird als die Verkörperung der Göttin Lakshmi angesehen und gilt als die heilige Pflanze ihres Göttergatten Vishnu, der die Schöpfung erhält und die Wirklichkeit erträumt. Dem heiligen Tulsistrauch werden in Indien allheilende, tonisierende, verjüngende und aphrodisierende Kräfte nachgesagt.
Auch im Griechenland der Antike war das Basilikum, wie könnte es anders sein, der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Die Liebesdienerinnen in den Tempeln benutzten das Kraut, zusammen mit Rosmarin, Thymian und Majoran, um sich selbst und die Abbilder der Göttin zu schmücken.
In der christlichen Überlieferung versinnbildlicht das Basilikum die Kraft der Unsterblichkeit. Fand man doch nach Christi Auferstehung rund um sein Grab Basilikumpflanzen. In der griechisch-orthodoxen Kirche wird zum Teil Weihwasser mit dem Kraut hergestellt oder es werden ganze Töpfe mit Basilikum unter dem Altar platziert.
(Quelle EGK)
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